akin / aktuelle informationen Pressedienst akin vom 1998-06-26
 
 



akin-Pressedienst.Elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten seinn. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.

Terminnachtrag
>2. Juli: Sans Papiers in Wien
Solidaritaet mit den franzoesischen Sans-Papiers!
Ein Abend mit Madjiguène Cissé, Paris

Madjiguéne Cissé ist eine Sprecherin der Coordination National der
Sans-Papiers. Die Sans-Papiers sind eine Organisation von MigrantInnen
ohne Aufenthaltspapiere in Frankreich, die seit 1996 durch
Kirchenbesetzungen, Protestaktionen auf Polizeipraefekturen und
Flughaefen fuer ihre Forderungen kaempfen: Abschiebungsstop und
Papiere fuer alle.

Wo: Filmhaus Stoebergasse: 5, Stoeberg. 11-15 Wann: Donnerstag 2.
Juli: 19.30 Uhr

Programm
Video: Wir sind schon da!
Ein Film ueber die Sans Papiers. Frauen der Selbsorganisation von
MigrantInnen ohne Papiere in Frankreich erzaehlen ueber ihre
Organisierung, ihre Geschichte und ihre Forderungen. (Frauen/Lesben
Filmcollectif Berlin 1997, Video, dt., 63 )

Vortrag: Madjiguène Cissé, Paris Ueber Strategien, Erfahrungen und zur
gegenwaertigen Situation der Sans-Papiers.
Diskussion mit Gaesten und Publikum: Sans-Papiers in Oesterreich...
Eine Veranstaltung der ARGE entwicklungspolitische Hochschulwochen in
Kooperation mit OeH Uni Wien und Filmhaus Stoebergasse. Info: Peter
Grabher, OeH: Tel. 4277-19543, Fax. 4277-9195



Buecher:

> Jugend einer Frauenrechtlerin

Rosa Mayreder:
"Das Haus in der Landskrongasse. Jugenderinnerungen"
AUF-edition im Verlag Mandelbaum. 240 Seiten, S 289,-

Rosa Mayreder, Malerin, Schriftstellerin, Philosophin und
Frauenrechtlerin gehoert zu den bedeutendsten Vertreterinnen der
Wiener Moderne. Die AUF-edition hat sich um die Rechte bemueht, um
dieses Jahr drei vergriffene Werke Mayreders herauszubringen. Nun
sind als erstes die Jugenderinnerungen erschienen, ein Werk in dem
sie mit sprachlicher Brillanz voll Humor und Ironie ein behaebiges
altes Wien zeichnet.

So sehr sie selbst meint, sie zeichne mit den Jugenderinnerungen
eine aeuszere Welt, so sehr liegt ihre innere Entwicklung klar vor
Augen, deren Konsequenz -- und Rosa Mayreder wird ihr Leben
konsequent fuehren -- sie zu einer der Vorkaempferinnen der
Frauenbewegung machen wird.

Besonders lebendig und fesselnd geschrieben, versetzt dieses Buch
in eine vergangene Welt, verzaubert und verfuehrt die Leserin/den
Leser, das Buch nicht aus der Hand zu geben, immer weiterzulesen,
um mitzuleben.                                 *Eva Geber*

_____

Im Buchhandel oder direkt bei AUF-edition, Postfach 817, 1011 Wien.



Initiativen:

> Am Anfang war der Kolaric

Wanderausstellung: Plakate gegen Auslaenderfeindlichkeit und
Rassismus aus 3 Jahrzehnten

«I hasz Kolaric, du haszt Kolaric -- warum sagns zu dir Tschusch?»
ist wohl das beruehmteste Plakat gegen Auslaenderfeindlichkeit aus
den 70er Jahren; viele weitere folgten.

Die Initiative Minderheit hat die kuenstlerisch wertvollsten
Plakate zu einer Plakatausstellung zusammengefaszt. Die
Ausstellung wird immer wieder aktualisiert und umfaszt
mittlerweile 39 Plakate. Einfuehrungstexte, die den
soziokulturellen und politischen Hindergrund beleuchten, sind in
der Ausstellung integriert.          *Initiative Minderheiten*
 

Auskuenfte:
Initiative Minderheiten, Tel. 01/586 12 49-12, Fax: 508 82 17



Suedostasien:

> Tausende Journalisten entlassen

Die seit einem Jahr anhaltende Finanz- und Wirtschaftskrise in Asien
hat fatale Folgen fuer die Printmedien in der Region. Die Branche
reagiert mit Entlassungen und Gehaltskuerzungen.

Von Suedkorea bis Indonesien haben ruecklaeufige Werbeeinnahmen um
etwa 50 Prozent und eine 100prozentige Preissteigerung fuer
Zeitungspapier selbst Branchenfuehrer in Bedraengnis gebracht.
Betroffen sind unter anderem die 'Bangkok Post' und die ebenfalls in
Bangkok erscheinende 'Nation'.

Nach Angaben des thailaendischen Journalistenverbandes haben die
thailaendischen Medien seit Beginn der Waehrungskrise im Juli 1997
insgesamt 4.500 Mitarbeiter entlassen, etwa 1.500 von ihnen waren als
Journalisten taetig. Weiter haben seither zehn von 20 Tages- und
Wochenzeitungen ihr Erscheinen eingestellt.

Mit Kleinkrediten in Hoehe von rund 460 US-Dollar versucht der
Verband, arbeitslosen Mitgliedern beim Start in ein neues Leben zu
helfen. Die Erfolgsaussichten aber sind gering. "Das groeszte Problem
ist, dasz so gut wie kein Journalist etwas anderes als schreiben
gelernt hat", so der heute arbeitslose thailaendische
Wirtschaftsjournalist Somchai Jiew. Auszerdem seien die Chancen fuer
eine Geschaeftsgruendung zur Zeit natuerlich denkbar schlecht.

"Ich habe 13 Jahre lang als Journalist gearbeitet und schwere Krisen
mitgemacht, so schlimm wie zur Zeit aber war es noch nie", sagt
Permpol Poperhermhem, der bis Mai bei einer Wochenzeitung gearbeitet
hat. In den naechsten ein oder zwei Jahren, meint er, gibt es keine
Hoffnung auf eine neue Anstellung.

Vergleichbar desolat ist die Lage in Indonesien. Kaum eine der 300
Publikationen kann das offenere Klima seit dem Ruecktritt von
Staatspraesident Suharto richtig nutzen. Etliche der Printmedien sind
gezwungen, Druckkosten zu subventionieren, um ueberleben zu koennen.
'Kompas', die fuehrende der in Bahasa erscheinenden Zeitungen des
Landes, gibt monatlich 392.000 US-Dollar fuer diese Zwecke aus.

Auch die indonesischen Blaetter leiden unter schrumpfenden Werbeetats
der Firmen. Nach Angaben des indonesischen Werbeverbandes sind die
Werbeausgaben seit Anfang des Jahres im Schnitt um 30 Prozent
zurueckgegangen, was im uebrigen auch der Rundfunk spuert. Hier sind
die Werbeeinnahmen auf die Haelfte zurueckgegangen, wie Akquisiteure
beklagen.

Rigide Sparmasznahmen der Zeitungshaeuser sind die Folge. Fuer die
Journalisten bedeutet dies im guenstigsten Fall die Kuerzungen von
Reise- und Telefonkostenzuschuessen, im unguenstigsten Fall kostet es
sie hier wie ueberall in der Region den Job.

Aehnlich schlecht steht es um die philippinischen Printmedien. Auch
sie muessen ein 50prozentiges Minus bei den Werbeeinnahmen hinnehmen.
Sie versuchen sich zur Zeit durch eine Erhoehung der Gebuehren fuer
Verkaufsstaende zu retten.

Die Weltmarktpreise fuer Zeitungspapier sind noch im letzten Jahr
gesunken, seit Anfang des Jahres aber auf 595 Dollar je Tonne
gestiegen. Bis zum Jahre 2000 sollen sie sich noch einmal bis auf 675
Dollar je Tonne erhoehen.     *Prangtip Daorueng & Kafil Yamin/IPS/gek.*



BRD/Gesundheit:

> Deutsche Bahn verkauft Sondermuell

Als asbestverseucht erwiesen sich die westdeutschen Waggons der
Gattung Bm. Diese wurden daher durch ostdeutsche Waggons ersetzt.
Mittlerweile haben aber die Bm-Waggons in der ganzen EU Fahrverbot
und sind entsorgungspflichtig, was der DB Kosten verursachen
wuerde. So wurden, nachdem bereits vor vielen Jahren solche
Waggons in den Iran und nach Griechenland verkauft worden waren,
in den letzten beiden Jahren zahlreiche dieser Bm-Waggons
ausgerechnet nach Jugoslawien verkauft. Auch das EU-Mitglied
Griechenland verkaufte seine Bm-Waggons spaeter nach Jugoslawien
weiter.                      *Ornette Novotny/OeRBG (gek.)*



Safer Sex:

> Jesus liebt auch Polizisten

Urspruenglich hatte ja die "Rosa Antifa" fuer letzten Sonntag
zu einem "Kiss-In" beim Papstbesuch aufgerufen. Leider kam
aber der Groszteil der Kueszwilligen zu spaet -- naemlich
als der Papst schon vorbeigefahren war.

So blieb nichts weiter uebrig, als Kondome an
die Glaeubigen zu verteilen. Was wiederum die Stapo auf den Plan
rief, die in der Aktion "Kundgebungscharkter" ortete. Im Zuge der
Debatte ueberreichte ein Punk mit den Worten "Jesus liebt dich"
einem Stapozisten ein Kondom. Worauf dieser schlagfertig
antwortete: "Ja, aber doch hoffentlich nicht damit."   *br*
 
 
 
 
 
 



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last update:  27-09-1998  by: Horst.JENS@bigfoot.com (html-Konvertierung)